Sonntag, 20. November 2016

'Ndrangheta in Münster

Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt findet, angesprochen auf die Mafia-Verbindungen nach Münster, klare Worte: Einen Generalverdacht gegen italienische Gastronomen oder Mitbürger gebe es definitiv nicht – und, so betont er: „Es gibt auch keine Anhaltspunkte für Straftaten.“ Na sowas…!



Ein Ermittler der italienischen Antimafia-Behörde DIA widerspricht vehement. Es reicht nicht aus, diesen Leuten von weitem auf die Finger zu sehen. Überdies scheint es sehr sonderbar, dass gleich mehrere Restaurantbetreiber in Münster aus demselben Stadtteil von Crotone stammen wie der 55-jährige Geschäftsmann, der sich in Turin weiterhin dem Verdacht der Mafia-Zugehörigkeit stellen muss.

Nicht mal 3500 Einwohner zählt sein Herkunftsort, doch in Münster kann der Mann regelmäßig Bekannte treffen: Gastronomen, die beschlossen haben, im mehr als 2100 Kilometer entfernten Münsterland „Kulinarisches“ aus Italien anzubieten, was auch immer damit gemeint ist.

Dass allein der Name des besagten Stadtteils für negative Assoziationen in Italien sorgt, ist nicht verwunderlich, steht er doch immer wieder in Zusammenhang mit der ´Ndrangheta: mehrere Mafiamorde im Jahr 2008 als Beginn einer blutigen Fehde verfeindeter Clans, der Fund von Sprengkörpern, die Beschlagnahmung von Gütern und Immobilien im Besitz eines dort tätigen Clans im Jahr 2009, neun Verhaftungen im gleichen Ambiente 2010.


Zuletzt geriet der Ort Crotone im August 2016 in die Schlagzeilen, weil Ermittler laut übereinstimmenden italienischen Medienberichten dort ein riesiges Waffenarsenal aushoben, bei denen der 55jährige Pizzabäcker aus Münster wohl eine Rolle spielte.
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