Mittwoch, 30. November 2016

Wiener Mafia-Prozess läuft hermetisch abgesichert

Im Prozess gegen eine mafiöse Bande aus Sizilien, die unter anderem Schutzgeld-Erpressungen begangen haben soll, hat am Dienstag im Wiener Landesgericht der Hauptbelastungszeuge ausgesagt. Der Mann wurde von teilweise vermummten Justizwachebeamten in den Gerichtssaal gebracht, in dem sich schwer bewaffnete Wega-Beamte postiert hatten. Der Zeuge selbst trug eine schusssichere Weste.



Der Mann hatte die insgesamt sieben Angeklagten rund um den angeblichen Bandenboss Edin D. alias „Edo“ im Ermittlungsverfahren massiv belastet. Er hatte ursprünglich in einem Lokal gearbeitet, das die Gruppierung erpresst haben soll, wechselte dann die Seiten und war für „Edo“ tätig - für seine Beteiligung an Erpressungen wurde er in einem separat gegen ihn geführten Verfahren im vergangenen August in erster Instanz zu drei Jahren teilbedingter Haft verurteilt.


Dass er mit den Strafverfolgungsbehörden kooperiert und sein Wissen dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft anvertraut hat, wirkte sich bei der Strafbemessung mildernd aus. Für die Anklagebehörde offenbar zu milde - sie legte Strafberufung ein, über die Mitte Dezember verhandelt wird. Bis dahin ist der Mann in einem Gefängnis untergebracht, wo er seinen Angaben zufolge seit vergangenem August von einem Mithäftling bedroht wurde, der inzwischen in eine andere Justizanstalt verlegt worden ist. Auf den Mann, der „Edo“ ans Messer geliefert hatte, soll außerdem ein „Kopfgeld“ von 250.000 Euro ausgelobt worden sein.

Mittwoch, 23. November 2016

Zeuge in Wien sagt in Mafia-Prozess aus

Am Dienstag ging es im Wiener Mafia-Prozess zur Sache. 16 bewaffnete Bewacher füllten nach Drohungen gegen Zeugen den Saal. Dann überraschte ein Ex-Profikicker und Gastronom mit Mumm.




Er hat’s getan! Seit Prozessbeginn gegen eine Mafia-Bande um Boss Edo D. (38), die von Gastronomen in Wien 500.000 Euro Schutzgeld erpresst haben soll, war fraglich: Werden eingeschüchterte Opfer aussagen? Am Montag wurden sogar Todesdrohungen gegen Belastungszeugen bekannt. Doch am Dienstag machte ein Pfeiler der Anklage den Unterschied zwischen Mann und Memme deutlich: Alen ­O. (32) berichtete, wie ihn die Gang, die sich "Struja" nannte, terrorisiert und ausgenommen hat.

Alen O. war Fußball-Profi, bis ihn eine Verletzung stoppte. Mit Krediten versuchte er einen Neustart als Gastronom – und eröffnete das "Cafe City" in Ottakring. "Nach zwei Jahren lief das Lokal blendend", erzählt der Zeuge, "dann gab es plötzlich eine wüste Schlägerei." Am nächsten Tag erschien Edo D. mit Gefolge und sagte, er könne für Ruhe und Sicherheit sorgen. Der Cafetier müsse nur "Struja"-Personal engagieren.

Aus einem Türsteher wurden vier, die nie erschienen, aber 1.600 Euro im Monat kosteten und in Summe 20.000 Euro Spesen abpressten. Muckte Alen O. auf, lag sein Nichtraucherbereich in Scherben. Oder Boss Edo zeigte eine Pistole und fragte: "Weißt du nicht, wer wir sind?" Das Opfer wünschte die Gang ins Grab – und sollte als Strafe dafür 50.000 Euro zahlen. "Da habe ich mein Cafe verkauft", seufzt der Zeuge – und auch die Staranwälte der Gang zeigen Wirkung. Fortsetzung am nächsten Dienstag.

Kickbox-Weltmeister mit Schüssen von Mafia hingerichtet

Auf offener Straße schießt ein Unbekannter in Neu-Ulm mehrfach auf einen Mann. Der stirbt nach einer Notoperation kurze Zeit später im Krankenhaus. Jetzt ist klar: Es handelt sich um einen ehemaligen Kickbox-Weltmeister.



Ein bewaffneter Maskenmann hat seine Flucht auch fünf Tage nach seinen tödlichen Schüssen auf ein Opfer in Neu-Ulm fortgesetzt. Der Täter hatte einen 37-Jährigen am Freitag mit mehreren Schüssen niedergestreckt. Das Opfer starb in der Nacht zum Samstag nach einer Notoperation. Trotz zahlreicher Hinweise blieb die Fahndung nach dem Täter zunächst erfolglos. "Der entscheidende Hinweis war noch nicht dabei", sagte ein Polizeisprecher.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll es sich bei dem toten Mann um den mehrfachen russischen Kickbox- und Mixed-Martial-Arts-Weltmeister Musa Musalaev handeln. Wie die "Bild" spekuliert, könnte Musalaev Beziehungen zur russischen Mafia gehabt haben. Eine Bestätigung gibt es dafür nicht.


Musa Musalaev stirbt  in Neu-Ulm: Mörder war nicht alleine

Zeugen wollen den Schützen mit einer Pistole oder einem Revolver gesehen haben. Er sei komplett in Schwarz gekleidet und mit einer Sturmhaube maskiert gewesen. Nach der Tat flüchtete er nach Polizeiangaben zunächst zu Fuß und stieg dann nicht weit vom Tatort als Beifahrer in ein wartendes Auto. Die Beamten gehen deshalb von einem Komplizen aus. Die Täter hätten das Opfer wohl gekannt.

Anwohner hatten am Freitag gegen 18.00 Uhr Schüsse vor einem Hochhaus gehört, die Polizei verständigt und dem Opfer, das in dem Haus wohnte, Erste Hilfe geleistet. Als die Beamten eintrafen, war der Wagen mit dem Schützen bereits verschwunden. Das Polizeipräsidium alarmierte einen Hubschrauber und zahlreiche Einsatzkräfte. Das Fahrzeug und die beiden Insassen blieben aber zunächst verschwunden. Eine Beschreibung des Wagens fehlte zunächst. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die auch im Vorfeld der Tat in dem Wohngebiet auffällige Dinge bemerkt haben.



Cosa Nera - die Neue Mafia in Palermo / VIDEO

In Italien scheint sich durch die Flüchlingskrise eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßens anzubahnen. Cosa Nostra hat jetzt an Cosa Nera - „die Schwarze Axt“ Reviere abtreten müssen. Das führt zu blutigen Auseiandersetzungen in den Stadtteilen. Erst gestern wurden in Palermo 17 Funktionäre der neuen nigerianischen Mafia verhaftet. Durchweg Migranten aus Nigeria. Die Cosa Nera ist durch extreme Brutaliät, ausgedehntes Foltern und Initiationsrituale berüchtigt, bei denen Menschenblut getrunken wird. Die Schwarze Axt dient bei Taten als Unterschrift.


 italiano



english


Die Schwarze Axt ist auch schon in Norditalien etabliert. In Mailand wurde ein Tempel entdeckt, der den Initiatonsritualen diente. Eine Kaserne, deren Verwendung als Asylantenheim 6000 Bürger der Umgebung vergeblich zu verhindern versuchten, dient jetzt ebenfalls als Stützpunkt. 

Sonntag, 20. November 2016

Berlusconi unter dem Schutz der Mafia / VIDEO

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi soll fast 20 Jahre lang unter dem Schutz der sizilianischen Mafia gestanden haben. Das geht aus der Begründung eines Urteils gegen einen Vertrauten Berlusconis hervor, aus der italienische Medien zitierten. Nach Angaben des Berufungsgerichts in Palermo fungierte der frühere Senator Marcello dell’Utri „als Vermittler eines Paktes zwischen Silvio Berlusconi und der Mafia“.



Demnach genoss der „Cavaliere“ zwischen 1974 und 1992 gegen Bezahlung großer Bargeldsummen den Schutz der Cosa Nostra.

Dell’Utri, der wegen seiner Verbindungen zur Mafia im März zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, stellte den Angaben zufolge den Kontakt zwischen dem damals aufsteigenden Geschäftsmann Berlusconi und den Mafiabossen her…
.

'Ndrangheta in Münster

Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt findet, angesprochen auf die Mafia-Verbindungen nach Münster, klare Worte: Einen Generalverdacht gegen italienische Gastronomen oder Mitbürger gebe es definitiv nicht – und, so betont er: „Es gibt auch keine Anhaltspunkte für Straftaten.“ Na sowas…!



Ein Ermittler der italienischen Antimafia-Behörde DIA widerspricht vehement. Es reicht nicht aus, diesen Leuten von weitem auf die Finger zu sehen. Überdies scheint es sehr sonderbar, dass gleich mehrere Restaurantbetreiber in Münster aus demselben Stadtteil von Crotone stammen wie der 55-jährige Geschäftsmann, der sich in Turin weiterhin dem Verdacht der Mafia-Zugehörigkeit stellen muss.

Nicht mal 3500 Einwohner zählt sein Herkunftsort, doch in Münster kann der Mann regelmäßig Bekannte treffen: Gastronomen, die beschlossen haben, im mehr als 2100 Kilometer entfernten Münsterland „Kulinarisches“ aus Italien anzubieten, was auch immer damit gemeint ist.

Dass allein der Name des besagten Stadtteils für negative Assoziationen in Italien sorgt, ist nicht verwunderlich, steht er doch immer wieder in Zusammenhang mit der ´Ndrangheta: mehrere Mafiamorde im Jahr 2008 als Beginn einer blutigen Fehde verfeindeter Clans, der Fund von Sprengkörpern, die Beschlagnahmung von Gütern und Immobilien im Besitz eines dort tätigen Clans im Jahr 2009, neun Verhaftungen im gleichen Ambiente 2010.


Zuletzt geriet der Ort Crotone im August 2016 in die Schlagzeilen, weil Ermittler laut übereinstimmenden italienischen Medienberichten dort ein riesiges Waffenarsenal aushoben, bei denen der 55jährige Pizzabäcker aus Münster wohl eine Rolle spielte.
.

Freitag, 18. November 2016

Italienischer Staatssekretär wegen Mafia-Verbindungen verurteilt

Ein ehemaliger Abgeordneter und Staatssekretär in der letzten Regierung Silvio Berlusconis ist wegen Verstrickungen in Mafia-Geschäfte zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht im italienischen Santa Maria Capua Vetere bei Neapel sprach Nicola Cosentino am Donnerstag schuldig, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.



Die Richter sahen seine Verbindungen zu der neapolitanischen Mafiaorganisation Camorra als erwiesen an. Der 57-jährige Cosentino, der derzeit unter Hausarrest steht, saß für Berlusconis Forza Italia und PdL (Volk der Freiheit) als Abgeordneter von 1996 bis 2013 im Parlament. Die Vorwürfe der Mafia-Verstrickungen hatte er stets von sich gewiesen. Von 2008 bis 2010 war er Wirtschaftsstaatssekretär.


Cosentino war Ende 2011 ins Visier der Fahnder geraten, durfte zunächst aber wegen seiner parlamentarischen Immunität nicht verhaftet werden. Auf Berlusconis Druck hin war Cosentino bei den Parlamentswahlen 2013 nicht mehr angetreten.

Donnerstag, 10. November 2016

Tiroler von Mafioso hingerichtet - Fahndung

Grauen am Morgen: Ein Lkw-Fahrer war Montag früh auf die Leiche gestoßen. Ein Mann lag neben dem Parkplatz "Steinerne Stiege" in Söll (Tirol), sein Killer hatte ihn mit einer Schusswaffe hingerichtet. Nun hat die Polizei eine neue Spur: Laut Landeskriminalamt Tirol handelt es sich bei dem Toten mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen 28-jährigen Sizilianer mit Wohnsitz vermutlich in Deutschland / Ruhrgebiet. Er hatte zuletzt im süddeutschen Raum gelebt.


Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, will die Behörde vorerst keine weiteren Informationen veröffentlichen. Von der Tatwaffe dürfte nach wie vor jede Spur fehlen. Es werden Zeugen gesucht, die in der Nacht auf Montag verdächtige Dinge rund um den Busparkplatz "Steinerne Stiege" gehört oder gesehen haben. Hinweise bitte an die Kriminalpolizei unter  Österreich-059133 70 3333.

Italienischer Bischof weist Mafia-Spenden zurück

Keine Spenden mehr vom organisierten Verbrechen: Ein Bischof in Kalabrien hat nach eigenen Angaben Spendengelder von mutmaßlichen Mafia-Mitgliedern abgelehnt. „Man kann mit schmutzigem Geld keine Kirchen bauen, auch wenn das bedeutet, dass man Projekte aufgibt“, hat Francesco Oliva der Zeitung „La Repubblica“ vom Donnerstag gesagt.



Auslöser war eine Spende von 10 000 Euro für die Reparatur des Kirchendachs in Bovalino in der süditalienischen Diözese Locri-Gerace. Die Spende sei von einem Geschäftsmann gekommen, der im vergangenen Monat wegen möglicher Verbindungen zur 'Ndrangheta, der kalabrischen Mafia, festgenommen worden war. Er habe den Priester von Bovalino aufgefordert, die Spende zurückzugeben, sagte Bischof Oliva. Für ihn sei dies eine eindeutige Entscheidung gewesen. „Mit blutbeflecktem Geld kann man nichts Schönes erbauen.“

Bischof: „Mit blutbeflecktem Geld kann man nichts Schönes erbauen.“

In der Vergangenheit war der katholischen Kirche oft vorgeworfen worden, Mafia-Verbrechen zu ignorieren. Bei seinem Besuch in Kalabrien vor zwei Jahren exkommunizierte Papst Franziskus jedoch die Mafiosi. Die 'Ndrangheta gilt als eine der mächtigsten Verbrecherorganisationen weltweit und ist für einen großen Teil des Kokainschmuggels nach Europa verantwortlich.