Freitag, 20. November 2015

Mafia plante Mordanschlag auf Innenminister Alfano

Die italienische Polizei hat sechs Mafiosi festgenommen, die angeblich Pläne für einen Anschlag auf Innenminister Angelino Alfano geschmiedet haben sollen. Dieser sei ins Visier eines im Raum von Corleone aktiven Clans geraten, weil er die Haftbedingungen für Mafiosi verschärfen wollte, wie die Polizei am Freitag mitteilte.



Festgenommen: Mafia-Boss Rosario Lo Bue


Festgenommen wurde unter anderem der Mafia-Boss Rosario Lo Bue. Er gilt als Vertrauensmann der langjährigen "Nummer eines" der Mafia, Bernardo Provenzano. Für Unmut hatte Alfano unter den Mafiosi mit seinen Plänen gesorgt, den Strafrechtsartikel 41 zu verschärfen.

Dabei geht es vor allem darum, die Möglichkeiten der inhaftierten Mafia-Paten zum Kontakt mit anderen Häftlingen sowie mit Verwandten und Anwälten einzuschränken. Demnach dürften Mafiosi nur mehr einmal im Monat Besuch erhalten. Ziel der Maßnahme ist es zu verhindern, dass die Mafia-Bosse von den Gefängnissen aus weiterhin ihre kriminellen Organisationen leiten.




Der reformierte Artikel 41 war im Jahr 1992 nach den Sprengstoffanschlägen, bei denen die Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino ums Leben gekommen waren, verabschiedet worden. Damit wurden die gefährlichsten Mafia-Bosse einer fast totalen Isolierung in den Haftanstalten ausgesetzt. In den vergangenen Jahren waren die Haftbedingungen jedoch zum Teil gelockert worden. Alfano wollte die Regeln nun wieder verschärfen.


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