Mittwoch, 21. Oktober 2015

Prozess um Korruptionsskandal „Mafia Capitale“ in Rom begonnen


In Rom hat am Dienstag der erste Prozess in Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal „Mafia Capitale“ begonnen, der seit Dezember die italienische Hauptstadt erschüttert. Vor Gericht müssen sich der ehemalige Generaldirektor der Müllabfuhrgesellschaft, Giovanni Fiscon, sowie vier weitere Personen verantworten.

Generaldirektor der Müllabfuhrgesellschaft, Giovanni Fiscon

Unternehmer Salvatore Buzzi

Am Prozess nimmt die Gemeinde Rom als Nebenkläger teil. Bei der Affäre geht es unter anderem um Korruption und Manipulation bei Auftragsvergaben sowie um Veruntreuung von öffentlichen Geldern. Der Skandal um die „Mafia Capitale“ geht vor allem auf die Zeit zurück, als der rechtsgerichtete Politiker Gianni Alemanno als Bürgermeister von Rom (2008-2013) im Amt war.


Mafiaboss Massimo Carminati.

Die römische Untersuchungsrichterin Anna Criscuolo lehnte den Antrag vonseiten der Rechtsanwälte der Angeklagten auf Schnellverfahren ab. Sie beschloss, dass sich die fünf Angeklagten in einem gemeinsamen Prozess mit weiteren Schlüsselfiguren in der Affäre, die am 5. November erstmals vor Gericht erscheinen müssen, zu verantworten haben. Zu den Hauptangeklagten zählen der skandalumwitterte Unternehmer Salvatore Buzzi und der im Dezember festgenommene römische Mafiaboss Massimo Carminati.

Die spektakuläre Untersuchung „Mafia Capitale“, die im Dezember 2014 zur Festnahme von fast einhundert Politikern, Mafiabossen und Unternehmern geführt hat, hatte ganz Italien zutiefst erschüttert. Ein Kartell aus mafiösen Firmen hatte sich die Gunst von Funktionären und Politikern erkauft.



Vor zwei Wochen ist Roms Bürgermeister Ignazio Marino zurückgetreten. Er war zwar nicht persönlich in den Skandal verwickelt, doch sein Gemeinderat erlitt einen schweren Imageverlust. Dem 60-Jährigen war unter anderem ein zu lascher Umgang mit dem Mafia-Skandal vorgeworfen worden.

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