Montag, 13. Juli 2015

"El Chapo" Guzmàn und eine spektakuläre Flucht

Man hätte es wissen müssen. Schon einmal hat es Joaquín Guzmán, genannt "El Chapo", geschafft, auf ungewöhnliche Weise aus einem mexikanischen Gefängnis zu fliehen. 2001 gelang dem Drogenbaron die Flucht, indem er sich schlicht in einem Wäschewagen versteckte und nach draußen kutschieren ließ.


Drogenboss Joaquín Guzmán floh durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus dem Knast. Mexikanische Ermittler haben nun Bilder vom Ausgang in einem Rohbau veröffentlicht.

Ein vergleichsweise simpler Weg, musste der Pate des berüchtigten Sinaloa-Kartells doch diesmal jahrelang warten, bis ein 1,5 Kilometer langer Tunnel in die Freiheit gebaut worden war. Das Hochsicherheitsgefängnis Altiplano galt ausbruchssicher. „El Cahpo“ brauchte nur 17 Monate, um das Gegenteil zu beweisen. Ein mehr als peinlicher Vorfall. "Absolut unverzeihlich", urteilte Präsident Enrique Peña Nieto. Mexiko hat eine Staatsaffäre mehr. Unvergessen ist das Verschwinden von 43 Studenten im vergangenen Jahr, das das von Drogenkriminalität und brutalen Verbrechen gebeutelte Land


Hier soll der Drogenboss aus dem Tunnel gekommen sein: Joaquín Guzmán gelang die Flucht aus der mexikanischen Haftanstalt El Altiplano


Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hat den Gefängnisausbruch des berüchtigten Drogenbosses Joachim „El Chapo“ Guzmàn als "Affront gegen den Staat" bezeichnet. Die mexikanischen Sicherheitskräfte stünden nun vor der Aufgabe, "diesen Kriminellen wieder festzunehmen". Für Peña Nieto, der sich derzeit in Frankreich aufhält, ist der Ausbruch Guzmáns ein harter Schlag gegen die Drogenbanden. Die Festnahme des Kartellchefs war im vergangenen Jahr als großer Coup inszeniert worden.

Guzmán floh am Samstagabend durch einen anderthalb Kilometer langen Tunnel aus seiner Zelle in Altiplano. Eine Großfahndung blieb bisher ohne Erfolg.


In diesem unscheinbaren Gebäude endete der Tunnel aus dem Gefängnis

Mexikanische Ermittler veröffentlichten inzwischen Bilder des schmalen Tunnelausgangs in einem Rohbau außerhalb des Gefängnisses. Das Tunnelsystem verfügte den Angaben zufolge über Treppen, Belüftung, Beleuchtung und ein auf Schienen geschraubtes kleines Motorrad, mit dem Werkzeuge und Erde transportiert worden sein sollen. Bilder aus dem Inneren des Tunnels wurden nicht veröffentlicht. In dem Rohbau fanden Ermittler auch eine Box mit Kleidung.


In dem Haus fanden die Ermittler auch Kleidung. "El Chapo" Guzmán gelang am Samstag die Flucht nach kaum 17 Monaten Haft. Im Februar 2014 hatte Mexikos Sicherheitsapparat die Festnahme des Drogenbosses als großen Erfolg gefeiert. Nun ist der Staat düpiert.


Die USA boten ihre Hilfe bei der Fahndung an. "Die US-Regierung steht zur Zusammenarbeit mit unseren mexikanischen Partnern bereit, um jede Hilfe zu leisten, die zu seiner schnellen Wiederergreifung führen könnte", teilte US-Justizministerin Loretta Lynch mit. In den USA wird Guzmán wegen Drogenhandels und organisierten Verbrechens gesucht.

Blick auf das Hochsicherheitsgefängnis 

Guzmán gilt als Kopf des Sinaloa-Kartells, einer der mächtigsten Mafia-Organisationen weltweit. Bereits 2001 war er mutmaßlich in einem Wäschewagen aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen und lebte bis zu seiner erneuten Festnahme im Februar 2014 im Untergrund.





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