Freitag, 16. November 2012

Mafia-Zeugin in Säure aufgelöst

Szenen wie aus einem Horrorfilm: Mafiosi haben in der Nähe von Monza eine Frau verhört, gefoltert und erschossen. Die Leiche sollte danach für immer verschwinden - in einem Säurebad.

Die italienische Polizei untersucht den Mord an einer Frau. Sie wurde in Säure aufgelöst.

Es sei eine regelrechte Exekution gewesen, sagten die Ermittler italienischen Medien zufolge. Und es war ganz offensichtlich eine Racheaktion. Lea Garofalo, das Opfer, hatte getan, was in Mafia-Kreisen immer lebensgefährlich ist: Sie hatte geredet.

2002 erzählte sie den Antimafia-Behörden, was sie wusste über den Krieg zweier verfeindeter 'Ndrangheta-Clans, Teilen der kalabrischen Mafia. Als Polizeiinformantin sagte sie auch über Morde aus, die Ende der neunziger Jahre in Mailand verübt wurden.

Sie kam in ein Zeugenschutzprogramm. Doch im April 2009 stieg sie aus, ihrer Tochter wegen. Schon im Mai versuchte man sie in Campobasso in der Region Molise das erste Mal zu verschleppen oder zu töten. Gemeinsam mit ihrer Tochter konnte sie den Angriff abwehren. Das nun volljährige Mädchen hatte Lea Garofalo aus ihrer früheren Beziehung mit einem 'Ndrangheta-Mitglied Carlo Chiassolo. gekannt. Sie wurde nun ebenfalls in eine Falle gelockt und ist seither spurlos verschwunden.

Unter dem Vorwand, es gehe um die gemeinsame Tochter, bewegte Carlo Chiassolo den Informationen zufolge Lea Garofalo in Mailand zu einem Treffen. Es war eine Falle. Am 24. November 2011 wurde die Frau zuletzt gesehen, eine Überwachungskamera filmte sie auf der Straße.

Carlo Chiassolo sitzt seit Februar im Gefängnis wegen fünfachen Mordes. Auch gegen zwei seiner Brüder und drei weitere Verdächtige wurde jetzt Haftbefehl wegen Mordes erhoben.

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